Egal ob in der Sächsischen Schweiz oder in anderen Bundesländern, der neue Tanklaster der Polizei Sachsen kann überall haltmachen. So ist unsere Hubschrauberstaffel künftig noch mobiler einsetzbar.
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Technik-Update: Neuer Tanklaster für die Hubschrauberstaffel der sächsischen Polizei
Drei Hubschrauber vom Typ Airbus EC 135 fliegen für die Polizei Sachsen. Jeder von ihnen kann rund zweieinhalb Stunden in der Luft bleiben, bevor ein Tankstopp ansteht. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 120 Knoten (etwa 220 km/h) entspricht das umgerechnet einer Strecke von rund 555 Kilometern. Wann und wie oft so ein Hubschrauber neues Kerosin braucht, hängt vom jeweiligen Gewicht ab. Wie viele Personen sitzen im Helikopter? Welche Technik wird zusätzlich mitgenommen? „Die Besatzung rechnet während eines Fluges regelmäßig aus, wie viel Kraftstoff verbraucht und wieder zugeführt werden muss“, erklärt Pilot und Erster Polizeihauptkommissar Ralf Gärtner von der Hubschrauberstaffel. Ausgestattet sind die Maschinen darum auch mit einem speziellen Gummitank, das spart Gewicht. Das zulässige Gesamtgewicht der Hubschrauber von 2.950 Kilo darf nämlich nicht überschritten werden.
Bei längeren Einsätzen erspart ein Tanklaster den Hubschraubern viel Zeit, weil diese nicht zum Flughafen zurückfliegen müssen, sondern vor Ort aufgetankt werden können. Gerade in unwegsamem Gelände wie dem Elbsandsteingebirge kam der alte Tankwagen aber an seine Grenzen. Zum einen nagte der Zahn der Zeit an dem 1993 in den Dienst gestellten Fahrzeug, zum anderen fehlten Sicherheitseinrichtungen, die nach heutigem Standard dazugehören.
Doppelt so viel Kerosin an Bord
Seit Juni dieses Jahres hat die sächsische Polizei darum einen neuen Tankwagen. Der Mercedes hat knapp 400 PS. Die braucht er auch, um die rund 8.100 Liter Kerosin im Tank transportieren zu können. Damit fasst der neue Laster rund doppelt so viel Treibstoff wie der alte Lkw. Die Menge reicht für rund zehn bis maximal fünfzehn Hubschrauber-Tankfüllungen.
Aber nicht nur das unterscheidet den Neuen vom Alten. Der silberne 18-Tonner hat neben einer Rückfahrkamera und einem Abstandsregelautomaten auch einen Notbrems- und Abbiegeassistenten. „Bei so einem schweren Gerät sind das wirklich zentrale Sicherheitseinrichtungen und die gehören heute einfach dazu“, sagt Ralf Gärtner. Zudem ist das Fahrzeug mit Allradantrieb und Allwetterreifen ausgestattet. Das sei unverzichtbar, denn „Geländegängigkeit ist sehr wichtig, um mobil zu bleiben“. So können die Hubschrauber beispielsweise bei Vermisstensuchen unterwegs aufgetankt werden – egal ob im Flachland oder in den Bergen. Im vergangenen Jahr hat die Hubschrauberstaffel beispielsweise gemeinsam mit der Feuerwehr in der Sächsischen Schweiz für den Ernstfall geprobt. In solchen Fällen ist es sinnvoll, eine mobile Versorgungsstelle vorzuhalten. Zudem ist der „Silberpfeil“ mit neuester Filteranlage und Pumpsystem ausgestattet. Zusammen spart das wertvolle und wichtige Zeit, denn manchmal kommt es wirklich auf Minuten an.
Hubschrauber sind immer einsatzbereit
Die Hubschrauberstaffel der Polizei Sachsen ist am Flughafen Dresden stationiert. Dort teilt sie sich einen großen Hangar mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 38“. Gerade in Einsatzlagen, die sich dynamisch ändern können, bieten die „Augen von oben“ einen guten Überblick. Die Kräfte aus der Luft halten die Einsatzführenden auf dem Laufenden und können Einheiten am Boden navigieren. „Wir fliegen rund 700 Einsätze pro Jahr“, sagt Pilot Ralf Gärtner, „Pi mal Daumen sind das so rund zwei Einsätze pro Tag“.
Alle drei Helikopter der Polizei Sachsen sind regelmäßig in der Luft. Der Älteste in der Flotte ist von 1999, der zweite Heli ist 2006 in die Flotte gekommen und 2012 wurde eine dritte Maschine in den Dienst gestellt. Das Alter spielt eine gewisse Rolle, erklärt der erfahrene Polizist, denn „ein alter Hubschrauber ist zwar auch sicher, benötigt allerdings einen wesentlich höheren Wartungs- und Pflegeaufwand“. Die Maschinen werden von den Technikerinnen und -technikern der Hubschrauberstaffel regelmäßig gewartet. Umfangreichere Plankontrollen werden in einem externen Wartungsbetrieb durchgeführt.
Für den Einsatz gewappnet
Während des Einsatzes sind immer ein Pilot und ein Flugtechniker an Bord. Wenn Aufnahmen von oben gemacht werden, steuert der Operator im hinteren Teil des Hubschraubers die Kameras und sichert Bildmaterial. Letzteres ist zum Beispiel bei Abstandskontrollen auf der Autobahn der Fall. Die Aufnahmen können auch vor Gericht als Beweis dienen. Abstands- aber auch Umweltkontrollen im Freistaat sind sogenannte Planlagen, weil sie schon längerfristig geplant sind. Für Ad-hoc-Lagen wird immer einer der drei Helikopter samt einer Extrabesatzung vorgehalten. In der Staffel wird dieser Helikopter dann „Alarmhubschrauber“ genannt. Egal wohin es für diesen Hubschrauber dann in den Einsatz geht, der neue Tankwagen könnte ihn dorthin begleiten, damit der Hubschrauber auch weiterhin mobil einsatzfähig bleibt.
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