Die Polizei Sachsen schickt einen Hoffnungsträger zu den Olympischen Sommerspielen nach Japan. 400-Meter-Sprinter Marvin wurde vom Landespolizeipräsidenten persönlich in Chemnitz verabschiedet. In Tokio will er seine Bestzeit im Einzel schlagen.
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Polizeimeisteranwärter Marvin Schlegel startet bei den Olympischen Spielen in Tokio
Erstmals seit knapp 57 Jahren wird es ab dem 23. Juli wieder Olympische Sommerspiele in Japan geben. Unser sächsischer Polizeimeisteranwärter Marvin Schlegel geht dabei für Deutschland an den Start. Am Donnerstag besuchte ihn Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar kurz vor dem Training in Chemnitz und gratulierte zur Nominierung für die Olympischen Spiele. Als ehemaliger Leistungssportler gab er dem Olympioniken den Rat, trotz all der Aufregung in sich zu gehen und auf das zu vertrauen, was er hier gelernt hat: „Marvin ist ein gelassener Typ, der wird das schon rocken!“
Der 23-jährige Leichtathlet und angehende Polizist hat sich für den 400-Meter-Einzelstart über die Weltrangliste qualifiziert. Dank seiner starken Leistungen konnte er sich auch für die 4x400-Meter-Staffel der Männer und die 4x400-Mixed-Staffel empfehlen. Bei der 4x400-Meter-Staffel der Männer gelang die Qualifikation übrigens am letztmöglichen Tag des Qualifikationszeitraums – ein Last-Minute-Ticket nach Tokio quasi.
Parallel zur Polizeiausbildung: Jahrelange Vorbereitung auf Olympia
Am 3. Juli wurde Marvin offiziell vom Deutschen Olympischen Sportbund für Olympia nominiert. „In dem Moment, als ich erfahren habe, dass es mit der Qualifikation für alle drei Wettbewerbe geklappt hat, ist eine sehr große Last von meinen Schultern gefallen“, berichtet der junge Polizeisportler. Auf Olympia hat sich Marvin drei Jahre intensiv vorbereitet. Bedingt durch Corona werden die Spiele in diesem Jahr ohne Publikum durchgeführt. Wenn er sich etwas wünschen dürfte, dann „würde ich mir für Olympia auch ein volles Stadion wünschen“, da es, wie er sagt, „schon nochmal einen gewissen Adrenalin-Kick gibt, wenn dich da 60.000 Menschen oder mehr anfeuern.“ Aber auch ohne Publikum wird er alles geben. Sein Ziel für Tokio: Die persönliche Bestzeit von 45,8 Sekunden im Einzel schlagen. Für sein Team wünscht er sich: „Mit der Staffel wollen wir ins Finale“.
In den vergangenen zwei Wochen war Marvin mit seinem Team im Trainingslager. Jetzt ist aber erstmal eine Pause zur Regeneration angesagt, damit er bei Olympia fit ist.
Am Montag steigt Marvin in den Flieger, zu seinem bisher größten Abenteuer. Wenn am 23. Juli die Eröffnungsfeier in der japanischen Hauptstadt Tokio stattfindet, wird der Leichtathlet im Vorbereitungstrainingslager in Miyazaki sein.
Sport in den Genen
Marvins Papa ist Sportlehrer – ihm liegt das also schon in den Genen. Bis zu seinem zwölften Lebensjahr spielte er Fußball, war meist Torhüter. Aber sein Vater erkannte das Talent seines Sohnes zum Laufen. Kurzerhand wechselte Marvin zur Leichtathletik. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte.
Entscheidung um Staffel-Start fällt in Tokio
Marvin hofft, bereits am 30. Juli zur Vorrunde der 4x400-Meter-Mixed-Staffel antreten zu dürfen. Zwar gilt er in beiden Staffeln als Stammmitglied – ob er aber tatsächlich starten darf, entscheidet der Bundestrainer vor Ort. Für Marvin ist aber bereits die Olympiaqualifikation ein großer Erfolg, wie er sagt.
Nach den Sommerspielen ist vor dem Praktikum
Für Marvin geht es nach den Spielen in Japan direkt weiter zum letzten Ausbildungsabschnitt an der Polizeifachschule Leipzig, wo schon bald die theoretischen Prüfungen sowie das zweite Praktikum anstehen. Seine Ausbildung wird er dann voraussichtlich im Januar 2022 beenden. „Danach möchte ich noch ein paar Jahre erfolgreich Sport machen“, sagt er.
Durch die Sportfördergruppe der Polizei Sachsen hat er dafür die idealen Möglichkeiten. „Hier kann ich gleichzeitig auch für meine berufliche Karriere nach dem Sport die ersten wichtigen Grundsteine legen und bin abgesichert.“ Nach dem Profisport könne er sich vorstellen, bei der Kriminalpolizei zu arbeiten. Genau festlegen möchte er sich aber noch nicht. Der Beruf sei schließlich extrem vielseitig, so der Polizeimeisteranwärter.
Wir wünschen Marvin viel Erfolg in Tokio und sind stolz, nach Franz Anton und Roy Schmidt auch bei diesen Sommerspielen wieder einen Vertreter der Polizei Sachsen bei den Olympischen Spielen sehen zu dürfen.
Noch mehr Chancen für Sportlerinnen und Sportler
Die Polizei Sachsen hat vor kurzem die Voraussetzungen für die Aufnahme in die Sportfördergruppe erweitert. „Mit der bisherigen Kaderregelung haben wir viele junge Talente ausgeschlossen“, sagt Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar. Jetzt können sich auch Mitglieder aus Nachwuchsbundes- sowie Landeskadern bewerben. Damit, so Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar, wolle man mehr Raum und Möglichkeiten zur Entwicklung geben.
JETZT ONLINE BEWERBEN
Bewirb dich bei der sächsischen Polizei für Ausbildung, Studium oder noch bis zum 31. August 2021 für die Wintersportfördergruppe mit Start 2022.
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