Der Deutsche Schäferhund hat ein ordentliches Tempo vorgelegt. Vor erst 21 Monaten ist er als Welpe bei seiner Diensthundeführerin Lydia Baumgärtel eingezogen. Nun hat er bereits die alles entscheidende Prüfung abgelegt und ist ab jetzt Fährtensuchhund. Wie Frodo sich geschlagen hat und was seine künftigen Aufgaben sind.
Aktuelles
Frodos Spürnase bringt ihm ein Super-Zeugnis
![Diensthund Frodo absolviert seine Prüfung zum Fährtensuchhund. er erschnüffelt eine Fährte im Wald.](files/media/images/2020/aktuelles/201216-frodo-wald-dezember-16-9.jpg)
Als tapsiger Welpe, mit Schlappohren und viel zu großen Füßen ging für Frodo die Reise bei der sächsischen Polizei los. Seitdem legt der Vierbeiner ein beachtliches Tempo vor. Bereits bei der Schutzhund-Prüfung im Juli dieses Jahres hatte Frodo einen tiefen Pfotenabdruck hinterlassen. Anfang Dezember zeigte er dann zusammen mit seiner Diensthundeführerin Lydia Baumgärtel, dass er es kann.
Ablenkungen wiederstehen
Gleich zwei Fährten galt es, am Prüfungstag zu finden. Eine Fährte wurde in einem Waldgebiet in Lommnitz im Landkreis Bautzen ausgelegt. Frodo und Lydia sollten diese Fährte aufnehmen – immer unter den wachsamen Augen von Ausbilderin und Leistungsrichtern. „Die Schwierigkeit dabei ist das Alter der Fährte“, erklärt Ausbilderin und Polizeihauptmeisterin Bianka Mauermann.
Die Spur wurde bereits drei Stunden vor der Prüfung gelegt. Frodo sollte die Fährte auf einem Kilometer Länge verfolgen. Und das war gar nicht so einfach, denn zwischendurch begegneten dem Prüfling andere Hunde oder auch Wildtiere. Für Frodo war das laut Ausbilderin aber gar kein Problem: „Er hat das wunderbar gemacht, sodass die Leistungsrichter diesen Teil mit ‚sehr gut‘ benoteten“.
Zur zweiten Prüfung ging es am späten Abend in ein Wohngebiet nach Dresden-Klotzsche. Dort war die Fährte noch wesentlich frischer und auch etwas kürzer. Dennoch, auch hier war Ablenkung nicht weit: Straßenverkehr, Passanten, laute Geräusche. Zusätzlich musste der Hund noch mehrere Richtungsänderungen erschnüffeln. „Auch diese Aufgabe hat Frodo in Windeseile gelöst und ist auf der Fährte geblieben“, sagt Bianka Mauermann.
Einen Punkt Abzug gab es aber, denn ein Fährtenhund darf und soll nicht auf sich aufmerksam machen, zum Beispiel durch Bellen. Das gilt vor, während und nach dem Einsatz. Es sei denn, er findet jemanden, dann gibt er Laut - sonst nicht. Scheinbar war Frodo aber so aufgeregt, dass er den Beginn seiner Fährte freudig mit einem Bellen ankündigte. Von den Leistungsrichtern gab es darum „nur noch“ die Note „gut“.
Nichtsdestotrotz gab es am Ende noch einmal lobende Worte für die Spürnase: „Lydia und die Chemnitzer Diensthundestaffel haben Frodo wunderbar vorbereitet, sodass ich keine Bauchschmerzen hatte, den Hund schon einige Wochen vor dem eigentlichen Ausbildungsende zur Prüfung zu schicken“, so die Ausbilderin. Der gute Mix aus Lydias Erfahrung, aber auch Frodos Arbeitswille und Zielstrebigkeit, hätten gezeigt, dass sie bedenkenlos in Einsätze geschickt werden können. „Dafür wünsche ich ihnen maximalen Erfolg.“
Eine leckere Belohnung
Auch Lydia ist unheimlich stolz auf ihren Frodo. „Er hat bewiesen, dass er ein ausgesprochenes Naturtalent ist, mit Selbstbewusstsein vorangeht und während der Arbeit nicht zweifelt.“ Der frischgebackene Diensthund wurde von ihr für seine Leistungen mit einer extra Portion Rindfleisch – anstatt des üblichen Trockenfutters – belohnt.
Für die beiden geht es jetzt erstmal in den wohlverdienten Urlaub. Ab dem neuen Jahr ist das Team dann einsatzbereit. „Ich bin gespannt, wie unser erster Einsatz werden wird“, sagt Lydia, die sich schon sehr auf die ersten gemeinsamen Fälle freut.
Zukünftig unterstützt das Duo die Polizeidirektion Chemnitz. Frodo wird immer dann eingesetzt, wenn es um versteckte Hinweise geht, die wir Menschen nicht sehen oder riechen können. Gemeinsam mit seiner Hundeführerin kann er dabei helfen, vermisste Personen aufzuspüren, Straftäter zu verfolgen oder Fährten nach Einbrüchen zu erschnüffeln.
![Frodo hat seine Prüfung zum Fährtensuchhund bestanden. Er zwinkert in die Kamera.](files/media/images/2020/aktuelles/201216-frodo-zwinkert-16-9-dezember.jpg)
Das könnte dich auch interessieren
Rückblick: Nach dem „Abschluss“ als Schutzhund begann für Frodo im September die Ausbildung zum Fährtensuchhund. Was Vierbeiner da so alles lernen, erfährst Du in: Frodo liest jetzt Fährten
Bereits als Welpe startete Frodos Ausbildung bei der Polizei Sachsen. Mehr dazu liest Du im Artikel: Der Weg zum Diensthund: Erste Prüfung für Frodo