Zwei Monate ist es her, dass der Schäferhund die erste Prüfung zum Schutzhund gemeistert hat. Jetzt steckt er bereits mitten in der Weiterbildung zum Fährtenhund und die hat es in sich.
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Frodo liest jetzt Fährten
Seit knapp eineinhalb Monaten läuft der zweite Ausbildungsabschnitt für Diensthund Frodo und sein Frauchen, Polizeihauptmeisterin Lydia Baumgärtel. An der Diensthundeschule in Naustadt absolviert der 20 Monate alte Vierbeiner mit seiner Hundeführerin den Speziallehrgang Fährtenarbeit. Spuren nach Einbrüchen finden, vermisste Personen aufspüren, Straftäter verfolgen, das werden Frodos Aufgaben bei der Polizeidirektion Chemnitz sein, wenn er mit der Ausbildung fertig ist.
Die Fährtensuche kurz erklärt
Frodo lernt gerade, einer bestimmten Spur mit seiner Nase bis zum Fährtenleger zu folgen und ein Gesamtgeruchsbild aufzunehmen. Dieses setzt sich zusammen aus dem individuellen Körpergeruch des Menschen als Leitgeruch und den aufgenommenen Mikroorganismen, also zum Beispiel Hautschuppen. Letzteres verlieren Menschen und Tiere gleichermaßen. Sie fallen auf den Boden und halten sich je nach Witterung und äußeren Einflüssen auch länger in der Umgebung.
Für den Junghund sind die Trainingseinheiten richtige Arbeit. In insgesamt 16 Wochen lernt Frodo auf dem Speziallehrgang den menschlichen Geruch durch Wald-, Wohn- oder auch Industriegebiete zu verfolgen, ohne sich dabei ablenken zu lassen. Der Vierbeiner muss immer auf der Spur bleiben.
Der Schäferhund schlägt sich gut
„Nicht nur, dass Frodo gute Grundvoraussetzungen für die Fährtenarbeit mitbringt, er ist auch sehr talentiert, fokussiert und lässt sich bei der Arbeit wenig ablenken“, so Polizeihauptmeisterin Bianka Mauermann, die Ausbilderin von Frodo. „Vor allem gegenüber anderen Hunden zeigt er sich absolut neutral.“ Auch wenn Bianka Mauermann den Schäferhund als Naturtalent sieht, ist immer noch Luft nach oben: „Gemeinsam mit Lydia müssen wir noch mehr Ruhe in den Hund reinbringen.“
Harte Arbeit bis zur Prüfung
Die Ausbildung ist in drei Abschnitte unterteilt. In den vergangenen Wochen ging es darum, vermittelte Grundlagen der Fährtensuche zu festigen und Routine in die Abläufe zu bringen. Nach und nach werden die Geruchsträger immer länger liegen gelassen. Im nächsten Teilabschnitt wird Diensthundeführerin Lydia dann eigene Geruchsträger zusammensetzen. Diese platziert sie an fiktiven Tatorten oder potentiellen Beweismitteln, wie zum Beispiel einem abgestellten Auto, damit Frodo die Fährte aufnehmen kann.
Läuft alles planmäßig, legen beide im Dezember 2020 der Fährtenhund-Prüfung ab. Frodo muss unter anderem einer bis zu drei Stunden alten Fährte für mindestens 1,5 Kilometer durch den Wald folgen und die Person am Ende der Fährte aufspüren sowie durch Bellen anzeigen. Wenn das Duo besteht, ist Frodo ausgebildeter Fährtensuchhund.