Vor knapp sechs Monaten begann für Roy ein neues Abenteuer: das Studium zum Kommissar in Rothenburg. Das erste Semester endet für ihn mit Prüfungsstress, einem spannenden Training und ungewöhnlichem Sportunterricht. Teil 5: Das erste Semester ist geschafft!
Aktuelles
#deinstudium – Unter Stress einen kühlen Kopf bewahren
Geschafft! Anstrengende Wochen des intensiven Paukens liegen hinter mir. Die Ergebnisse unserer Hausarbeiten wurden zwischenzeitlich veröffentlicht. Demnach habe ich bestanden und darf mein Studium fortsetzen. Vielen Dank allen Daumendrückern!! Neben der Prüfungsvorbereitung zum Semesterende standen für mich außerdem ein spannendes Handlungstraining und ungewöhnlicher Sportunterricht auf dem Plan.
Das Handlungstraining: Endlich mal wieder Streifendienst-Luft schnuppern
Das Handlungstraining war für mich definitiv ein Highlight der vergangenen Wochen. Nach einem halben Jahr Studium konnte ich hier mal wieder „Streifendienst-Luft“ schnuppern, zumindest unter Laborbedingungen. Eine gelungene Abwechslung, bei der ich meine Kommilitoninnen und Kommilitonen in Stresssituationen kennenlernen konnte.
Darum geht es konkret
Bei diesen Handlungstrainings werden Einsatzszenarien simuliert, die in dieser Form auch im Polizeialltag vorkommen können. Ziel ist es dabei, ein Gefühl für potentielle Situationsentwicklungen zu bekommen, sich selbst kennenzulernen und Gelerntes praktisch umzusetzen. Derartige Trainings sind dabei unverzichtbarer Bestandteil im Bereich der Aus- und Fortbildung der Polizei. Selbst erfahrene Polizisten kommen immer wieder an die eigenen Grenzen, da die Situationen häufig einen völlig unerwarteten Verlauf nehmen. Oft wird man mit Problemen konfrontiert, die das eigene Handlungskonzept schnell durcheinander bringen. Hier gilt es dann, schnell umzudenken und adäquat auf die veränderte Situation zu reagieren. Schließlich haben Polizeibedienstete im Einsatz häufig nur wenig Zeit, um schwierige Entscheidungen von mitunter großer Tragweite zu treffen.
So läuft das Handlungstraining ab
Die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) engagiert eigens für die Durchführung der Handlungstrainings professionelle Schauspieler, um die Situationen so realistisch wie möglich darzustellen. Diese spielen häufig Zeugen oder Tatverdächtige. Vor dem Beginn eines solchen Szenarios werden die Studierenden in Streifenteams eingeteilt. Diese erhalten im Anschluss vom Dienstgruppenführer per Funk einen „Auftrag“. So bezeichnen wir innerhalb der Polizei unsere Einsätze.
Wie im echten Leben auch, wissen die Streifen vorher nicht, was sie am Einsatzort erwartet. Lediglich die Schauspieler sind eingewiesen und handeln spontan nach einem grob vorgegebenen Drehbuch. Im Anschluss an das Szenario wird das Handeln der Studierenden ausgewertet.
Wir haben einen flüchtigen Tatverdächtigen gefasst
Meine Kollegin und ich bekamen an diesem Tag einen Auftrag zugewiesen, bei dem es um eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen ging. Wir waren zunächst zahlenmäßig unterlegen. Die Beteiligten verhielten sich uns gegenüber unkooperativ, unser Funkgerät funktionierte nicht richtig und einer der Tatverdächtigen wollte auch noch flüchten. Eine Situation, die auch erfahrene Polizisten ins Schwitzen gebracht hätte – und mich ordentlich gefordert hat. In dieser Situation einen kühlen Kopf zu bewahren und dabei auch noch auf die Streifenpartnerin zu achten, ist herausfordernd.
Trotz des Wissens um die simulierte Situation, fühlte es sich für uns alle realistisch an, was vor allem an der hervorragenden schauspielerischen Leistung der Darsteller lag. Definitiv eine interessante Erfahrung.
Not macht erfinderisch – Sportunterricht in Corona-Zeiten
Vor meiner Modulprüfung hatte ich noch ein paar Präsenzstunden an der Hochschule in Rothenburg – beispielsweise für Sporteinheiten. Pandemiebedingt gab es auch hier einige Einschränkungen. Unsere Dozentinnen und Dozenten haben dennoch engagiert versucht, ein anspruchsvolles Programm auf die Beine zu stellen.
So haben wir im Wettkampfmodus einen Duathlon absolviert, der sich aus einem Lauf über eine Strecke von knapp sieben Kilometern und Schießen mit Luftdruckpistolen zusammensetzte. Wenn auch ungewöhnlich, bin ich gespannt, was uns da im Sportunterricht noch alles erwartet. Die Abnahme von Prüfungsleistungen war bislang aber aufgrund der geltenden Einschränkungen leider nicht möglich.
Strenge Regeln zur schriftlichen Modulprüfung
Die erste schriftliche Prüfung meines Studiums habe ich dann schließlich gemeinsam mit meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen Ende März in Rothenburg abgelegt. Dass wir die Prüfung hier überhaupt schreiben konnten, verdanken wir dem strengen Hygienekonzept unserer Hochschule. Für die vier Themenkomplexe „Sozialwissenschaftliche Arbeitsmethoden“, „Politische Bildung“, „Psychologie“ und „Soziologie“ hatten wir vier Stunden Zeit.
So läuft die Prüfung ab
Die Prüfungsmodalitäten sind streng: Bevor die Prüfung beginnt, legen alle Studierenden ihre Uhren und Mobiltelefone ab und verstauen diese. Zusätzlich gehört ein Ausweisdokument gut sichtbar auf den Tisch. Es dürfen sich außerdem keine blickdichten Gegenstände auf den Tischen befinden. Selbst Etuis für Schreib- und Zeichengeräte sind verboten. Auch Jacken oder Rucksäcke müssen vorher abgelegt und dürfen nicht mit an den zugewiesenen Prüfungsplatz genommen werden. Auf die Toilette geht es auch jeweils nur für eine Person, dafür gibt es sogar eine digitale Anzeige, ähnlich wie im Flugzeug oder der Bahn.
Zu Beginn der Prüfung schneiden die Prüfungsaufsichten dann verschlossene Kartons auf, in denen sich die Papierstapel mit den Prüfungsaufgaben befinden. Jeder Prüfling erhält einen Stapel, der aus Prüfungsfragen und mehreren Bögen Klausur-Papier besteht. Die Verwendung von mitgebrachtem Papier ist also auch nicht erlaubt. Erst wenn die Bearbeitung der Aufgaben durch die Aufsichten freigegeben wird, dürfen die Papierstapel umgedreht und die einzelnen Fragen beantwortet werden. Die am Platz liegenden Klebetiketten mit der persönlichen Kennziffer müssen dann auf die beschriebenen Klausurblätter aufgeklebt werden. Damit soll verhindert werden, dass die Prüfer später wissen, wessen Klausur sie gerade kontrollieren.
Die Erleichterung, die ich nach Abgabe meiner Prüfung verspürt habe, kann ich kaum in Worte fassen, denn sie stellte sich rückblickend als schwierig heraus. Uns wurde viel Detailwissen abverlangt. Gefühlt hatte ich mich in den Wochen davor zum Lernen geradezu zu Hause eingeschlossen. Diese intensive Vorbereitung hat sich bezahlt gemacht.
Für mich und all die anderen Studierenden geht das Studium an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) nach dem Erreichen der ersten Meilensteine nun ohne Unterbrechung weiter. Coronabedingt wird es bestimmt weiter einige Änderungen zum üblichen Studienablauf geben. Wir hoffen aber, dass wir irgendwann wieder mehr in Präsenz an der Hochschule studieren können, als zu Hause im Homeoffice.
Wenn ich mich in wenigen Wochen mit dem nächsten Blogbeitrag zurückmelde, werde ich vermutlich schon wieder in den Vorbereitungen für die nächsten Modulprüfungen stecken. Denn wie sagt man so schön: „Nach den Prüfungen ist vor den Prüfungen!“.
Damit verabschiede ich mich vorerst und hoffe, du schaust beim nächsten Mal wieder rein!
Bis dahin und bleib gesund!
Roy
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Seit Oktober 2020 berichtet Student Roy über sein Studium an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in Rothenburg. Hier kannst du die vorherigen Blogartikel nachlesen:
Teil 4: Zwischen Haushalt und Online-Vorlesungen
Teil 3: Schnelle Schüsse, sportliche Herausforderungen und die erste Hausarbeit
Teil 2: Roys erste Tage als Student
Teil 1: Aufsteiger Roy will Kommissar werden
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